Montag, 15. September 2014

Tana, 15.9.14

Wir sind zurück!
Zurück aus dem Regenwald.
Auch dieses Erlebnis war ganz anders, als ich es mir vorstellte. Ich dachte, dass alles nass ist, man immer aufpassen muss, dass man nicht im Matsch versinkt, dass überall Schlangen, Ungeziefer, giftige Frösche, fleischfressende Pflanzen und giftige Spinnen auf einen lauern...
Tja, ich bin wohl etwas naiv.
Nein, es war einfach herrlich. Sehr ähnlich wie in der Masoala-Halle im Züri Zoo, nur nicht so drückend schwül, da wir nicht in Masoala, sondern in Andasibe waren. Das liegt ca. 130km von uns weg Richtung Osten, was in etwa vier Autofahrstunden sind.
Zuerst fährt man ca. eine Stunde durch Tana, bevor man auf`s Land kommt. Wie ganz anders ist das Leben auf dem Land. Der Druck, welcher auf Tana liegt und manchmal fast atemberaubend sein kann, existiert auf dem Land nicht. Die Menschen sind mit ihren Handwerken beschäftigt oder arbeiten in der Landwirtschaft. Sie stellen Ziegel für den Hausbau her, arbeiten als Köhler, bauen Reis an und Gemüse oder ernten Früchte im Wald. Sie sehen viel zufriedener aus und sind nicht am Herumlungern oder Betteln wie in der Stadt.
Zwar gibt es keine Schulen auf dem Land und Aussichten auf eine andere Zukunft als auf die kleine eines Dorfes gibt es auch nicht.
Zurück zum Regenwald.
Am Samstagnachmittag waren wir zuerst auf einer Krokodilfarm, was Naphtali sehr faszinierte. Wir durften beim Füttern zuschauen... Na, ja, nicht so mein Geschmack, diese Viecher.
Darauf fuhren wir zur Lemureninsel.
Mit dem Kanu setzten wir über. Dreierlei Arten von Lemuren sind hier zuhause. Wir durften sie füttern, sie sprangen auf unsere Köpfe und Schultern und liessen sich sogar streicheln. Wir hatten viele "Jö"- und "So-herzig"- Erlebnisse!
Als nächstes war eine Kanufahrt rund um die Insel angesagt. Das war so erholsam und friedlich, dass wir am liebsten noch viel länger auf dem Wasser geblieben wären.
Um 18:00h trafen wir uns mit einer Führerin zu einer Nachtwanderung. Sie zeigte uns Stabheuschrecken beim Fressen, nachtaktive Spinnen, wir hörten Frösche und Nachtvögel und entdeckten sogar einen winzigen nachtaktiven Lemuren.
Nach dem Nachtessen (das war fein: Zebusteak und grilliertes Poulet mit Gemüse) gingen wir zu unserem Bungalow, der gleich neben dem Nationalpark liegt, um uns auszuruhen.
Als wir am Morgen den Fensterladen öffneten (also Fenster gab es keines, aber eine Öffnung, welche man mit einem Laden verschliessen konnte), war alles voll dicker Nebel und die Lemuren sangen uns ihr Morgenlied. Es war mega eindrücklich!
Nach dem Frühstück machten wir eine dreistündige Wanderung durch den Regenwald.
Wie er war?
Dicht, mit viel Unterholz und einzelnen riesigen Bäumen, Bächen und vielen "Vakuna", den grossen Kakteen. Die Blätter dieser Pflanzen werden von den Einheimischen zum Bedecken ihrer Häuser benutzt.
Unsere Führerin war genial. Mehrmals entdeckten wir durch ihre Hilfe Lemuren! Wir konnten ihnen beim Fressen zuschauen oder bei ihren herrrlichen Sprüngen von Baum zu Baum, einmal entdeckten wir ein Neugeborenes in den Armen seiner Mutter, ein anderes Mal demonstrierte uns ein Lemur seine Stimmbänder. War das eindrücklich!!! Diese Tiere sind nicht grösser als ca. 70cm - 80cm (ohne Schwanz), können aber schreien mit einer Lautstärke, welche man mehrere km weit hört!

Wir sahen eine Boa, diverse Vögel, Ameisennester in den Bäumen, einen Termitenbau und vieles mehr.

Müde und völlig erschöpft, aber gefüllt mit Erlebnissen, kamen wir am Sonntagabend zuhause an. Heute nun füllten wir mehrere Tagebuchseiten mit unseren Eindrücken.

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